Da salzburg24.at l Derzeit werden täglich 60 bis 70 Flüchtlinge in Tessin aufgehalten
Die Kritik des Tessiner Regierungspräsidenten richtet sich vor allem gegen Italien. Den italienischen Behörden wird vorgeworfen, ankommenden Flüchtlingen absichtlich keine Fingerabdrücke abzunehmen, damit sie von anderen EU-Mitgliedsländern nicht wieder nach Italien abgeschoben werden können. Dies schreibt die Dublin-Verordnung vor – laut ihr müssen Asylwerber in jenem Land, in dem sie erstmals europäischen Boden betreten, ihren Asylantrag stellen. In weiterer Folge ist auch jenes Land für die Betreuung der Asylwerber zuständig.
“Wir erledigen Arbeit für Italien und die EU”
Die Dublin-Verordnung funktioniere aber zurzeit nicht. “Wir erledigen die Arbeit für Italien und die EU, vor allem bei der Identifizierung der Migranten”, so Gobbi. Tessin sei im Asylbereich faktisch die Südgrenze Deutschlands. “Wenn das Tessin zum einzigen offenen Tor in der Nähe von Mailand wird, ist klar, dass der Druck auf die Schweiz deutlich zunehmen wird”, betonte der Tessiner Regierungspräsident. Derzeit werden im südlichen Kanton Tessin täglich 60 bis 70 Personen wegen rechtswidrigen Aufenthalts aufgehalten. Insgesamt wurden in der Schweiz von Jänner bis Mai 7.000 Personen aufgegriffen. Die meisten von ihnen stammen aus Eritrea, Somalia, Gambia, Nigeria und dem Senegal sowie dem Kosovo.
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