Coronavirus: Tessiner Staatsrat setzt Bundesrat unter Druck

Coronavirus: Tessiner Staatsrat setzt Bundesrat unter Druck

Das Tessin wird ungeduldig. In einem Brief an den Bundesrat fordert der Regierungsrat eine Ausstiegsstrategie aus den Massnahmen gegen das Coronavirus.

Das Wichtigste in Kürze
– Das Tessin will seine Massnahmen gegen das Coronavirus lockern dürfen.
– Die Lage sei stabil genug, argumentiert der Regierungsrat, die Leute seien müde.
– Der Bundesrat wurde in einem Brief gebeten, «regionale Unterschiede» zu beachten.

Am Mittwochabend verschickte der Tessiner Regierungsrat einen Brief, adressiert an den Bundesrat. Es seien «regionale Unterschiede» betont worden, so Regierungspräsident Norman Gobbi zum «Corriere del Ticino». Konkret wolle das Tessin, dass die Landesregierung eine Ausstiegsstrategie aus dem Lockdown evaluiere.

«Grosses Ungleichgewicht» zwischen Tessin und Lombardei
Die Fallzahlen im italienischsprachigen Kanton hätten sich auf einem tiefen Niveau stabilisiert, so der Regierungsrat. Ebenso sei der Druck auf die Spitäler massiv gesunken. «In dieser Situation wird es schwierig, weiterhin Anstrengungen von der Bevölkerung zu verlangen», so Gobbi. Man verspüre eine zunehmende Müdigkeit.

Im Grenzgebiet zum Tessin, der Lombardei, sei das Leben fast wieder zur Normalität zurückgekehrt. Das sei «ein grosses Ungleichgewicht», meint der «Lega»-Politiker.

Tessin hat Coronavirus «unter Kontrolle»
Wegen der Mutationen des Coronavirus macht sich Gobbi aber keine Sorgen: «Die Situation ist unter Kontrolle.» Zwar sei ein Anstieg der Varianten zu verzeichnen, aber die globalen Fälle blieben stabil. Auch die fortgeschrittene Impfung der gefährdeten Personengruppe spreche für leichte Lockerungen.

«Im Moment bitten wir lediglich darum, dass die Bundesbehörde die Situation der Jugendlichen sorgfältig prüft», so der Staatsratspräsident. Beispielsweise könnte das Tessin sportliche Aktivitäten im Freien und in der Halle wieder zulassen. Oder Freizeit- und Kulturangebote öffnen. Von Restaurants und Bars sei im Brief nicht die Rede gewesen.

https://www.nau.ch/politik/bundeshaus/coronavirus-tessiner-staatsrat-setzt-bundesrat-unter-druck-65869531

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