Da SRF.CH l SVP-Parteipräsident Toni Brunner begrüsst die Nomination des Lega-Politikers Norman Gobbi für die Bundesratswahlen ausdrücklich. Der Tessiner Staatsratspräsident politisiere voll und ganz auf SVP-Linie.
Brunner will nun mit drei Kandidaten zur Wahl antreten. Weil die SVP als nationale Partei in allen Sprachregionen vertreten sei, «wäre es sinnvoll, der Bundesversammlung ein Dreierticket vorzuschlagen, mit je einem Kandidaten aus jeder Sprachregion», sagte der SVP-Chef der «SonntagsZeitung». Diese Idee gefalle ihm.
«Starkes Zeichen» aus dem Tessin
Die Kandidatur von Lega-Mann Gobbi, der am Samstag von der SVP Tessin offiziell nominiert wurde, macht laut Brunner Sinn: «Norman Gobbi war als Nationalrat in unserer Fraktion, und ich weiss, dass er keine einzige seiner Positionen aufgeben müsste, um unsere Partei im Bundesrat zu vertreten.» Wenn er es auf das Kandidatenticket schaffe, seien seine Wahlchancen «mehr als nur intakt».
Eine Kandidatur aus dem Tessin wertet Brunner als «starkes Zeichen»: Auch im Tessin wachse die SVP immer mehr. Und der Kanton sei sei vielen Jahren nicht mehr im Bundesrat vertreten.
SVP-Präsident des Kantons Tessin Gabriele Pinoja zusammen mit Lega-Mann Norman Gobbi an der Pressekonferenz zur Nominierung des Bundesratskandidaten.
Aus zwei Parteien aber einig: Gabriele Pinoja, Tessiner SVP-Präsident (links) und Lega-Politiker Norman Gobbi (rechts). Keystone
«Fusion wäre begrüssenswert»
SVP und Lega seien «eng verbunden», sagte Brunner weiter. Die beiden Parteien arbeiten schon länger zusammen, er würde eine Fusion begrüssen. Auf nationaler Ebene ist die Lega seit 2003 Teil der SVP-Fraktion.
Gemäss der Zeitung «Schweiz am Sonntag» hat der SVP-Parteipräsident den Tessiner Lega-Vertreter persönlich getroffen, um ihn von einer Kandidatur zu überzeugen. Das sagte Gobbi in einem Interview. «Wir wollten sicher sein, dass meine Kandidatur für die SVP Schweiz gemäss ihren Statuten und des Selektionsverfahrens korrekt und politisch vertretbar ist.»
In einem Interview mit dem «SonntagsBlick» schloss Brunner zudem erneut eine eigene Kandidatur definitiv aus. Auch Peter Spuhler stehe nicht zur Verfügung. Das Amt als Parteipräsident will Brunner aber behalten.